Hund alleine zu Hause!

Wie der Hund das Allein bleiben lernt!

HDB Mein Hund und Ich, T. Böhm

Laut einer Umfrage der Tierschutzorganisation TASSO dürfen 51 Prozent der Hundehalter ihren Liebling mit zur Arbeit nehmen - die anderen müssen ihr Tier zuhause lassen und das oft viele Stunden lang. Weil der Hund ein Meutetier ist, fällt ihm die Trennung vom Rudelführer besonders schwer. Wenn Herrchen oder Frauchen sich die Schuhe anziehen, die Jacke überwerfen und mit dem Schlüssel klimpern, heißt es für ihn: "Hurra, es geht mit dem Rudel nach draußen!" Umso größer ist der Frust, wenn die Tür vor seiner Schnauze zugeknallt wird. Frust bedeutet Stress und den will der Vierbeiner dann irgendwie abbauen.

Hundeexperte Enrico Lombardi, 37: "Der Hund versucht instinktiv Kontakt zu seinem Rudel zu halten, in dem er heult. Wenn er wimmert oder jault, schüttet er dabei Endorphine aus, die ihn in einen Trancezustand versetzen. Der hält nicht lange an, also belohnt er sich mit Ersatzhandlungen wie Teppiche und Tischbeine zerbeißen oder an der Tür scharren." Was ist also zu tun, damit der Hund in unserer Abwesenheit nicht den Nachbarn in den Ohren liegt und die wertvolle Wohnungseinrichtung zerlegt?

* Keine große Verabschiedungs- bzw.Begrüßungszeremonie durchführen. Eine zeitweilige Trennung sollte für den Hund das Normalste der Welt werden.

* Damit der Hund das Alleinbleiben mit etwas Positivem verknüpft, sollte sein Nahrungstrieb genutzt werden. Zum Training etwas ganz Leckeres und Seltenes (z.B. Markknochen) anbieten. Das Futter präsentieren, aber nicht ranlassen. Jacke und Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen und erst dann den Hund an das Futter lassen. Anschliessend den Raum verlassen, so lange der Hund beschäftigt ist. Die Übung wiederholen, nun aber kurzzeitig die Wohnung verlassen. Auf diese Weise die Zeit der Abwesenheit von Mal zu Mal verlängern.

* Der Hund benötigt einen festen ruhigen Platz, an dem er sich wohlfühlt und der ihm Sicherheit gibt.

* Vor dem Alleinbleiben muss der Hund natürlich ausgelastet sein. Vor der Arbeit mindestens eine Stunde Gassi gehen, inklusive Spielen und Toben.

* Normales Spielzeug verliert schnell seinen Reiz. Spannender ist z. B. "Stuff a Ball" - der Ball muss gerollt werden, damit er Futter ausspuckt (16-20 Euro). "Biskuit Ball" -dieser Ball muss festgehalten werden um an den Keks zu kommen (ca. 15 Euro). Für geistige Auslastung sorgt "Intelligenzspielzeug", mit dessen Hilfe der Hund sich sein Futter verdienen muss (ab 35 Euro). Auch ein "Futtertimer" erleichtert das Alleinsein. Er funktioniert wie eine Zeitschaltuhr. In regelmäßigen, einstellbaren Abständen spuckt er Futterbälle aus (ab 120 Euro).

Länger als sechs Stunden sollte der Hund nicht in der Wohnung gelassen werden. Vielleicht gibt es ja einen netten Bekannten oder Nachbarn, der den Hund kurz zum Gassigehen ausführen kann. Ansonsten empfiehlt sich ein Ausführservice (ab 15 Euro die Stunde) oder eine Tagesbetreuung (ab 25 Euro).

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