Drum prüfe, wer sich ewig bindet - Welcher Hund passt zu mir?

Nicht jeder Mensch tut auch immer seinem Hund gut. Hunde, die in einer intakten Familie leben, können sich glücklich schätzen. In einer Familie gibt es natürlich unterschiedliche Charaktere. Deshalb prüfe genau welcher Hundetyp am besten in die Familienstruktur passt und mit allen harmoniert.
Zunächst steht die Frage, ob man einen Welpen großziehen, sich mit einem Junghund anlegen oder lieber einen bereits gestandenes Hundewesen als Partner möchte. Bei einem Welpen muss die „Verhaltens- und Benimm-Software“ selbst installiert werden, bei einem Junghund sind bestimmte Programme schon aktiv und bei einem älteren, ausgewachsenen Hund könnte das Betriebssystem schon von gemeinen Viren befallen sein. Alles kein Problem und nur eine Frage des Arbeitsaufwands.
Kinder wünschen sich eher den Welpen, denn Welpen sind süß. Aber sie erfordern viel Zeit, Geduld und Erfahrung. Entscheidet man sich für einen Welpen, so kann man sich auf schlaflose Nächte freuen. In den ersten Wochen (manchmal Monaten) muss der Kleine alle zwei Stunden raus (direkt nach der Fütterung), bis er stubenrein ist. Da Welpen noch keine Treppen laufen dürfen (zu weiche Knochen), heißt es schleppen, schleppen, schleppen.
Auch die Entscheidung zur Anschaffung eines jungen Hundes sollte gut überlegt sein. Der junge Hund testet seine Grenzen aus und probiert schon mal gerne die Haltbarkeit des Spielzeuges der Kinder oder dem allgemeinen Wohnungsinventar. Er kann seine Kräfte noch nicht gut einschätzen, was zu Rangeleien zwischen Kindern und Hund führen kann und dann den Kindern die Lust am Hund nimmt.
Für „Anfänger" sind ältere Tiere unter Umständen einfacher zu handhaben. Sie sind in der Regel erzogen und kennen die Grundbefehle. Auch Kinder profitieren von einem im Umgang mit ihnen erfahrenden Tier, das auch die Kommandos des Kindes ausführt. Sie haben die Pubertät, die Sturm- und Drangphase hinter sich, müssen sich nicht mehr mit anderen Hunden messen, oder die Rangordnung zu Hause austesten. In der Regel sind sie im Wesen gefestigter. Bei älteren Hunden sind Verhalten und Charakter einfacher zu erkennen. So kann man schneller beurteilen, ob der Hund zu einem und zu den Kindern passt, oder nicht. Allerdings können sie auch schon ihre Macken haben, die Sie dann in mühevoller Arbeit wieder abtrainieren müssen.
Die altersbedingten Entwicklungsphasen des Hundes und seine Besonderheiten
Für uns Menschen wächst und altert ein Hund im Zeitraffer. Denn viel länger als fünfzehn Jahre wird der geliebte, vierbeinige Partner nicht an unserer Seite sein. Aber diese Jahre sind mit prallem Leben gefüllt und jede Phase eines Hundelebens hat seine Eigenarten und Besonderheiten. Wie in der Kindererziehung müssen wir entsprechend dem Alter des Hundes erzieherisch einwirken, um ein harmonisches Miteinander in der Familie zu gewährleisten. Wenn Sie sich darauf einstellen, wird Ihr Familienhund Ihnen viel Freude bereiten und ein zufriedenes glückliches Leben führen.
Der Welpe
Die Herkunft beeinflusst das spätere Verhalten des Hundes, mehr als seine rassespezifische Zuordnung. Der bewusste und auch unbewusste Einfluss auf das Tier, legt zudem die Weichen für seine weitere Entwicklung. Die ersten Lebenswochen sind geprägt von einer sensiblen Lernphase, deshalb auch Prägungsphase genannt. Nutzen Sie also vom ersten Augenblick an die Zeit nach der Anschaffung um den jungen Hund an seine Umgebung, seine Umwelt und natürlich ganz besonders an seine Bezugspersonen in der Familie zu gewöhnen. Im Welpenalter können sich die Kinder problemlos bei der Pflege und Versorgung beteiligen und schaffen darüber eine zukünftige starke Bindung vom Hund zum Kind. Gleichzeitig lernt das Kind sozial verantwortlich zu sein. Hier können bereits Kinder im Alter ab 3 Jahren unter Aufsicht eingebunden werden.
Im Welpenalter können sich die Kinder problemlos bei der Pflege und Versorgung beteiligen und schaffen darüber eine zukünftige starke Bindung vom Hund zum Kind. Gleichzeitig lernt das Kind sozial verantwortlich zu sein. Hier können bereits Kinder im Alter ab 3 Jahren unter Aufsicht eingebunden werden.
Welpen sind süß und kuschelig, aber sie bedeuten viel Arbeit Ein Junghund ist bereits stubenrein, aber in der Selbstfindung mit hohem Erziehungsaufwand Für „Anfänger" sind erwachsene Tiere unter Umständen einfacher zu handhaben.
Der Pubertierende
Mit etwa sechs Monaten beginnt die sexuelle Reife. Bei großen Rassen kann es bis zum 11. Monat dauern. In dieser Zeit verändert sich die persönliche Einstellung Ihres Hundes gegenüber seiner Umwelt. Es kann durchaus sein, dass der Hund in dieser Phase anfängt, gegenüber den Kindern seine Grenzen auszutesten. Spätestens jetzt sollten klare Regeln und Grenzen gesetzt werden. Zum einem dem Hund, aber auch den Kindern im Umgang mit dem vierbeinigen Familienmitglied.
Der junge Hund wächst in dieser Phase nicht nur besonders schnell, auch innerlich finden einige starke Veränderungen statt. Deutlich „spürbar“ ist der Zusammenhang zwischen dem Sexualverhalten (hormonelle Veränderung) und von außen erkennbaren Verhaltensänderungen. Hündinnen testen wie Rüden in der pubertären Phase ihre Grenzen aus und das bedeutet für Sie: höchste Alarmbereitschaft. Durch den erhöhten Stresshormonspiegel werden Sie Ihr Familienmitglied oft als ängstlich, aber auch als aggressiv und unkonzentriert erleben. Wie beim Menschen bilden sich im Gehirn neue Synapsen (Verschaltungen) und das Tier wirkt sensibel und stressempfindlicher.
Junghunde können anstrengend werden. In der Pubertät schalten sie gerne auf Durchzug, sind trotzig und aufmüpfig. In dieser Zeit müssen sie ganz besonders aufmerksam sein, was das Verhältnis zwischen Hund und Kind betrifft. Es geht hier zwar nicht gleich um Rangordnungskämpfe, aber Hunde sind in dieser Phase sensibilisiert und müssen ein neues Verhältnis zum zweibeinigen Nachwuchs aufbauen. Da sollten sie dabei sein.
Gleichgeschlechtliche Artgenossen werden nun zu Konkurrenten. Der durch die sexuelle Reife entwickelte Testosteronhaushalt zeigt sich im gesteigerten Geltungsbedürfnis des jungen Rüden. Seine Aufmerksamkeit ist nun auf die Arterhaltung und den dazu notwendigen Stellenwert fokussiert.
Die erste Läufigkeit einer Hündin findet zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat statt. In der Regel dauert diese „heiße Phase“ etwa drei Wochen und wiederholt sich im Schnitt alle sieben Monate. Ausnahme sind die sogenannten Pariahunde/Ur-Rassen, die, wie z.B. der Basenjii, nur einmal im Jahr läufig werden. p>
Kinder sollten in dieser Entwicklungsphase lernen, dass auch der Hund ein Recht auf Rückzug hat. Ab dem Alter von 6 Jahren sind Kinder durchaus in der Lage, in die Erziehung und das Training eingebunden zu werden. Bei der Erarbeitung von Grundkommandos lernen sie, den Hund zu motivieren und erhalten bei der Ausführung der Kommandos eine Bestätigung. Das steigert das Selbstwertgefühl beider.p>
Das ältere Tier
Mit etwa sieben Jahren beginnt bei Hunden der Alterungsprozess. Nun kommt nicht nur die Lebenserfahrung zum tragen, sondern manchmal auch eine niedrigere Reizschwelle. Da geht es den Hunden nicht anders als uns Menschen. Mit zunehmendem Alter werden auch Menschen häufig intoleranter und lassen Flexibilität vermissen. Das kann sich aber durch eine gewisse Gelassenheit ausgleichen.
Bei Senioren reduziert sich die Speichelsekretionen, die Zähne sind abgenutzter und die Verdauung arbeitet langsamer. Das führt dazu, dass einige Hunde mit zunehmendem Alter schlechter fressen. Der ältere Hund hat durch die Senkung seiner Aktivitäten auch einen geringeren Energiebedarf. Aber selbst wenn ältere Hunde nicht mehr so viel Power haben wie in jungen Jahren, genießen sie weiterhin angemessene Spaziergänge und brauchen den Kontakt mit ihres gleichen. Eine Begleiterscheinung des Alterns ist, dass das Seh-und Hörvermögen nachlässt. Um den Senior trotzdem auf Trab zu halten, sollten Sie auf den Geruchsinn setzen. Suchspiele nach Hundekeksen oder Spielzeug strengen Ihren Hund nun genauso an, wie die ausgedehnten Fahrradtouren in jungen Jahren.
Kinder jeder Altersgruppe können in die Suchspiele eingebunden werden. Es macht allen Beteiligten nämlich Spaß, dem Hund bei erfolgreicher Suche zu begleiten. Kinder verstecken sich und anderes gerne. Und Hunde haben beim Suchen viel Spaß. Ältere Hund sind ruhiger und deshalb auch für die Fürsorge von Kindern empfänglicher.
Rassehund oder Mischling, Rüde oder Hündin?
Alle Hunde sind von Natur aus Mischlinge. Auch standardisierte Rassehunde sind Kreuzungen aus unterschiedlichen Rassetypen. Durch gezielte Zucht werden lediglich bestimmte Merkmale veredelt und andere, die nicht der aktuellen Mode entsprechen, verdrängt. Was wir als „Promenadenmischung“ bezeichnen, ist nichts anderes als das Ergebnis wilder, natürlicher Kreuzungen. Das dabei einmalige Hunde entstehen, ist kein Geheimnis. Wenn Sie also "nur" einen Hund suchen und keinen Spezialisten, sind Sie mit einem Mischling gut bedient.
Sind Rassetypen, klasse Typen?
Die Hunderassen unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern besitzen ganz spezielle rassespezifische Verhaltensweisen. Hinter jeder Rasse steckt eine gezielte Selektion durch den Menschen, welche den Hunden eine ganz bestimmte Ausrichtung gibt. Bestimmte Eigenschaften werden dabei verstärkt und andere minimiert. Für einen Familienhund sollte man deshalb eher nicht einen der ausgemachten Spezialisten wählen. Das bedeutet nicht, dass alle Rassehunde sich nicht für ein Familienleben eignen. Man muss eben nur eine sensiblere Auswahl treffen und die eigenen Lebensumstände mit den rassespezifischen Eigenheiten abstimmen.
Jagdhunde sind meist lebhaft und das Jagdverhalten ist stark ausgeprägt. Die Verhaltensweisen, die sich daraus ergeben, geben dem Tier positives Empfinden. Lebt er sie aus, belohnt er sich quasi selbst. Erdhunde, wie Teckel oder Jack Russel Terrier wurden zur Jagd auf Füchse, Ratten und andere gezüchtet und besitzen deshalb eine ausgeprägte Wehrhaftigkeit, die sich nicht selten in übersteigertem Selbstbewusstsein gegen Artgenossen oder den Halter wenden kann.
Einem Herdenschutzhund wird gerne selbstständig handeln, denn er wurde dafür gezüchtet, Herden nach außen zu verteidigen. Diese Eigenschaften können dazu führen, dass diese Hunde schneller territorial reagieren und im allgemeinen schlechteren Gehorsam zeigen.
Hütehunde hingegen sind Arbeitstiere, die eine Aufgabe suchen und eine geistige und körperliche Auslastung benötigen. Diese Hunde brauchen eine sehr aktive Hundehaltung, die oft am zeitaufwendigen Hundesport nicht vorbei kommt.
Gesellschaftshunde sind zur Bespaßung des Menschen gezüchtet worden und weisen oft ein ausgeglichenes Wesen und eine hohe Bindungsbereitschaft auf. Sie wollen gefallen und betteln förmlich nach Aufmerksamkeit. Bekommen sie diese nicht, können sie sie auch vehement/aktiv einfordern.
Die Geschlechterwahl
Ob man sich hingegen für einen Rüden oder eine Hündin entscheidet, spielt keine so große Rolle. Es gibt „sanfte Kerle" und „dreiste Weiber". Auch im sozialen Umgang mit anderen Hunden haben beide Geschlechter ihre typischen Eigenarten, auf die man eingehen muss. Eine Hündin wird zweimal im Jahr läufig. Das bedeutet temporäre körperliche Einschränkungen und hormonell bedingtes verändertes Verhalten. In dieser Zeit kann der Spaziergang sehr anstrengend werden, denn die Rüden können einer heißen Hündin kaum widerstehen und nehmen die Verfolgung auf. Hündinnen sind ansonsten folgsamer, sanfter und zugänglicher. Rüden dagegen wollen ständig ihre Art erhalten und sehen in anderen Rüden oftmals einen Konkurrenten. Sie sind geltungsbedürftig, territorialer eingestellt und reagieren auf „Eindringlinge“ oft abweisend. Dafür sind sie oftmals lebhafter und verspielter.
Fazit: Bringe die eigenen Bedürfnisse und die des Hundes in Einklang. Dann steht dem Beginn einer tollen Freundschaft nichts mehr im Wege!