Der Hund lebt nicht vom Fleisch allein
Hunde wollen immer fressen. Das liegt in ihrer Natur. Nach dem Motto „Wer weiß, wann ich wieder was zu futtern kriege, also hau´ ich mir lieber jetzt den Wanst voll." Da aber ein Hund in Menschenhand nicht alleinverantwortlich jagt, muss der Hund sich an unsere Regeln und Zeiten gewöhnen.
Ein Hund, der ständig frisst und dafür nichts leisten muss, wird schnell dick und hat keinen Spaß mehr am Toben und Spielen. Es gibt zwar keine festen Regeln, wann und wie oft Sie Ihren Familienhund füttern sollten. Gut sind aber zwei Mahlzeiten täglich, denn so ist die Futtermenge pro Portion kleiner und nicht so belastend für den Stoffwechsel. Eine Mahlzeit kann aus Fleisch und Gemüse bestehen, die andere kann statt Gemüse Getreide und Milchprodukten enthalten.
Die Uhrzeit ist variabel, denn auch in der freien Wildbahn kommt das Kaninchen nicht täglich zur selben Zeit vorbeigehoppelt, um sich fressen zu lassen. Eine Mahlzeit können Sie morgens geben, die Zweite spätestens bis 18 Uhr. Damit sorgen sie vor, dass der Magen in der Nacht nicht zu sehr belastet ist.
Verwöhnen Sie Ihren Hund nicht zu sehr, denn zu viel Abwechslung führt zur Mäkelei und auch zu Verdauungsproblemen (durch Nahrungsunverträglichkeiten; Reizmagen und IBD „Irritable Bowel Syndrom“). Füttern Sie bitte auch nicht alles durcheinander. Wenn Sie ständig verschiedene Sorten von unterschiedlicher Qualität servieren, bedeutet das für Ihr vierbeiniges Familienmitglied eine permanente Umstellung. Und so was schlägt auf den Magen. Der Verdauungsapparat wird ständig gereizt und das führt zu Störungen. Wenn Sie das Futter umstellen möchten, dann bitte nur langsam. Das gilt vor allem, wenn Ihr Hund hauptsächlich Supermarktfutter (Futter von niedriger Verdaulichkeit und Energiedichte) gefressen hat.
Verhindern Sie von Anfang an jede Form von Bettelei. Auch wenn Ihr Hund noch so hungrig und herzzerreißend guckt, bleiben Sie hart. Wenn Sie nachgeben, bestätigen Sie dieses Verhalten und ihr Hund lernt im schlimmsten Fall Futter einzufordern. Das kann anstrengend und auch gefährlich werden. Wer in der Familie für das Füttern zuständig ist, spielt keine Rolle. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund sich sein Futter verdient, wie - ob durch Tricks, Gehorsamkeit oder Spiele, bleibt Ihrer Phantasie als Rudelführer überlassen.
Für die mäkligen Hundetypen sollten Sie nicht ständig nach Geschmacksalternativen auf die Suche gehen. Die Schmackhaftigkeit des Futters kann dadurch erhöht werden, dass Sie das Futter auf Körpertemperatur erwärmen. Trockenfutter können Sie z.B. im Verhältnis 1:1 mit 40 Grad warmen Wasser anrühren. Servieren Sie bitte niemals eiskaltes Futter, dass kann zu Magenschleimhautentzündungen führen.
Feste Mahlzeiten sind übrigens überhaupt nicht nötig. Sie können Ihren Hund in der Ausbildung und Erziehung mit Futter bestätigen, so dass er im Grunde genommen den ganzen Tag schlemmen kann. Sie müssen natürlich nur darauf achten, nicht zu wenig oder viel zu geben (Siehe auch Futtertabelle unten).
Kleine Hunde, großer Hunger
Bis zur 5. Lebenswoche ernährt sich der Welpe ausschließlich von Muttermilch. Danach wird mit der Zufütterung begonnen. Die Nahrung sollte ausgewogen und vielfältig sein. Kleine Hunde bekommen 3-4 mal am Tag kleine Portionen, junge Hunde zwischen dem 3.- 9. Monatsollten 2-3 Mal am Tag fressen. Für den Welpen können Sie schon mal etwas kochen. Damit keine Mangelerscheinungen auftreten, muss darauf geachtet werden, dass genügend Nährstoffe wie Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe, in der Mahlzeit enthalten sind. Auch rohes Obst z.B. Äpfel oder Bananen und frisches Gemüse können Sie verfüttern. Es sollte aber püriert und mit einem Schuss Öl gemischt werden, da der Hundemagen sonst die Vitamine nicht verwerten kann. Reis und Nudeln liefern zusätzlich Kohlehydrate.
Alte Hunde, wenig Hunger
Bei Senioren reduzieren sich die Speichelsekretionen, die Zähne sind abgenutzt und die Verdauung arbeitet langsamer. Das führt dazu, dass einige Hunde mit zunehmendem Alter schlechter fressen. Der ältere Hund hat auch durch die Senkung seiner Aktivitäten einen geringeren Energiebedarf. Deshalb sollten Sie die Futtermenge um ca. 30% senken. Auch spezielles Futter für den Seniorfamilienhund kann helfen, Übergewicht zu vermeiden.
B.A.R.F. - eine gesunde Alternative (Biologisch Artgerechte Rohfütterung)
Immer mehr Hundehalter entschließen sich, ihr Tier (wieder) mit rohem Fleisch zu füttern - weil das artgerecht ist (kennt jemand einen Wolf, der sein Futter kocht?). Diese Art der Fütterung wird optimal vom Hund verwertet, was sich auch beim Häufchen bemerkbar macht. Es ist wesentlich kleiner als das aus einer Dosenmahlzeit.
Mit B.A.R.F. erhält Ihr Familienhund alles, was er braucht: Eiweiß, Fett, Mineralien, Vitamine, Enzyme und Ballaststoffe.
Doch nur rohes Fleisch hält den Hund nicht fit. Auch hier gilt: einseitige Ernährung kann zu Mangelerscheinungen führen. Deshalb gehört zu einer ausgewogenen Mahlzeit auch Obst und Gemüse. Auch Raubtiere wie der Wolf ernähren sich nicht nur von reinem Muskelfleisch sondern auch von dem pflanzlichen Mageninhalts des Beutetieres. Auch Beeren und Grünzeug gehören auf den wölfischen Speiseplan und versorgen ihn mit den lebensnotwendigen Vitaminen.
Der richtige Futterplan
Die Futtermenge ist abhängig von Alter, Rasse, Gewicht und Aktivitätsgrad. Dabei spielt auch der Gesundheitszustand eine Rolle. Dennoch können wir folgende Hinweise zur Futter-Gesamtmenge angeben:
Bei der BARF – Fütterung gilt folgende Formel: 2 – 3 % des Gesamtkörpergewichts! Ist Ihr Hund sehr schlank und aktiv (z.B. Jagdhundrasse) dürfen es auch 3% sein. Bei älteren, träge oder leicht übergewichtigen Hunden sollten Sie 2 – 2,5% Futtermenge reichen. Haben Sie den Prozentsatz der Futtermenge errechnet, teilen Sie diese Gesamtzahl in 30% Gemüse und 70% Fleisch (Muskelfleisch) inkl. Knorpel und Innereien.
Tabelle
Gewicht des Hundes bei 2% Fleisch/Gemüse bei 3% Fleisch/Gemüse
10kg 200g 150g/50g 300g 250g/50g
15kg 300g 250g/50g 450g 350g/100g
20kg 400g 330g/70g 600g 500g/100g
25kg 500g 400g/100g 750g 600g/150g
- Obst und Gemüse sollten immer püriert werden, da der Hund sie nur so optimal verdauen kann.
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Getrocknete tierische Produkte wie Ochsenziemer, Pansen und Hühnerfüße sind nicht nur Appetithäppchen, sondern auch gut für Zähne und Zahnfleisch.
- Schokolade und andere zuckerhaltige Süßigkeiten sind Gift für den Hund! Also lieber selber essen!
Tipp: Leckerlis als Trainingshappen und Belohnung gibt es in unzähligen Varianten. Besonders beliebt: Putenstreifen, Wurststücke und Käsehäppchen - dafür tut ein Hund fast alles.
Fertigfutter
Das industriell gefertigte Billigfutter besteht oft nur aus gekochten tierischen Nebenprodukten und ist in der Regel mit bis zu 80% Getreide angereichert. Getreide kann ein Hund meist nicht ausreichend verwerten, außerdem ist dieser Füllstoff oftmals Auslöser von Allergien. Achten Sie beim Kauf von Fertigfutter bitte auf folgende Hinweise:
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keine Verwendung von Fleisch- oder Geflügelmehl oder tierischen Nebenerzeugnissen
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hoher Fleischanteil, mind. 40%
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keine Zusätze von genveränderten Inhaltsstoffen, chemischen Konservierungs- und Farbstoffen
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nur Zutaten in Lebensmittelqualität
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geringer Getreideanteil oder getreidefrei
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ohne Tierversuche
Essenreste können gerne gegeben werden, wenn Sie auf Industriesalz (normales Speisesalz), starke Gewürze, künstliche Geschmackstoffe und Zucker verzichten. Achten Sie bitte auch auf Nahrungsmittel, die nicht verfüttert werden dürfen (siehe oben). Na, dann Prost Mahlzeit und guten Appetit!