Zuwachs mit vier Pfoten

Was es zu beachten gilt, wenn ein zweiter Hund einzieht

12. November 2010, Thomas Böhm, Berliner Zeitung

Aus eins mach zwei. Viele Halter setzen auf vierbeinigen Familienzuwachs, weil sie hoffen, dass sich die Hunde zusammen weniger langweilen, wenn sie allein zu Hause bleiben müssen. Andere Hundenarren holen sich aus Tierliebe einen Hund aus dem Heim dazu.Aber ohne klare Regeln und eine gute Vorbereitung kann das zu Problemen führen.

Hunde-Experte Enrico Lombardi (38) gibt Tipps, damit aus dem Zweithund ein Gewinn für die ganze Familie wird. Halter sollten sich darüber im Klaren sein, dass sich die Kosten für Futter, Pflege, Impfungen, Versicherungen und Steuern mindestens verdoppeln. Für den zweiten Hund muss man 180 Euro Hundesteuer zahlen, für den ersten nur 120.

Ein Zweithund ist nur sinnvoll, wenn man den ersten Hund im Griff hat. Sonst multiplizieren sich die Probleme. "Hunde lernen schneller von Artgenossen als von uns Zweibeinern", sagt Lombardi. "Sie nehmen gern die schlechten Manieren des anderen an."

Bei der Wahl des Zweithundes spielen Rasse, Alter und Geschlecht keine Rolle. Wichtiger: Die Hunde müssen sich gut riechen können, Typ und Charakter zusammenpassen. Daher darf der "Erstling" bei der Auswahl des Neuen mitreden. Hunde sind territorial bezogene Tiere. Das erste Treffen sollte auf neutralem Boden stattfinden. "Mischen Sie sich nicht ein, wenn es dabei zu Rangeleien kommt", so Lombardi.

"Im Spiel wird die Rangordnung festgelegt. Stellen Sie sich auf die Seite des Unterliegenden, beginnen die Streitigkeiten immer wieder von vorn."Füttern Sie die Hunde gemeinsam. Anfangs mit einem Abstand von zwei Metern. Stellen Sie sich zunächst dazwischen und trennen Sie die Futterquellen so auch körperlich. "Klappt das gut, kann bei jeder Mahlzeit der Abstand etwas verringert werden", so der Hunde-Experte.

Beide Hunde brauchen zunächst ihren eigenen Platz als Rückzugsmöglichkeit. Ob sie den irgendwann teilen oder miteinander tauschen, darf ihnen überlassen werden.Bleiben Sie der Schiedsrichter, der bei fehlender Einigung Streitobjekte wie Spielzeug einfach entfernt.

Nun ist der Weg zum Dritthund auch nicht mehr weit.

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